Lateinhilfe
tolle lege

Tolle Lege

S.36-37

Der Stamm der Sueben(Caesar Bellum Gallicum 4,1,3-10+4,2,3-5)

(3) Der Stamm der Sueben ist der weitaus größte und kriegerischste unter allen Germanen.

(4) Er soll aus 100 Gauen bestehen deren jeder jährlich jeweils ein Heer von 1000 Mann aufstellt, um außerhalb ihres Gebietes in den Krieg zu ziehen. Der Rest, der in der Heimat bleibt, sorgt für die Ernährung der Gemeinschaft.

(5) Im nächsten Jahr stehen diese wieder ihrerseits unter Waffen, und die anderen bleiben zu Hause.

(6) So sind sie in der Landwirtschaft und in Theorie und Praxis der Kriegführung in dauernder Übung.

(7) Es gibt bei ihnen kein Land, das in gesondertem Privatbesitz wäre, und ebensowenig ist es erlaubt, länger als ein Jahr in einem Gebiet zu bleiben, um dort Ackerbau zu treiben.

(8) Sie ernähren sich auch weniger von Getreide als überwiegend von Milch und Fleisch und sind viel auf der Jagd.

(9) Dieser Umstand, verbunden mit der Art der Ernährung, der täglichen Übung und der Freiheit in der Lebensführung, die darin bestehen daß sie von Kind an nicht zu irgendwelchen Verpflichtungen oder zu Disziplin erzogen werden und nichts gegen ihren eigenen Willen tun, stärkt die Kräfte und bringt Menschen von ungeheurer Körpergröße hervor.

(10) Obwohl die Gegend dort überaus kalt ist, haben sie sich angewöhnt, in den Flüssen zu baden und nichts außer Fellen als Kleidung, zu tragen. Da diese sehr kurz sind, bleibt der größte Teil des Körpers nackt.

 

 

(3) Einmal schätzten sie die Stärke einer einzelnen Legion gering ein, zumal da diese zahlenmäßig unvollständig war. Zwei Cohorten waren nämlich abgezogen worden, und mehrere Soldaten hatten sich einzeln mit dem Auftrag entfernt, für Nachschub zu sorgen.

(4) Außerdem glaubten sie, daß in diesem ungünstigen Gelände ihr Ansturm keinen Augenblick aufgehalten werden könne, wenn sie von den Bergen in das Tal herunterstürmten und dabei ihre Wurfgeschosse schleuderten.

(5) Hinzu kam die Kränkung, daß man ihnen ihre Kinder als Geiseln weggenommen hatte, und die Überzeugung, daß die Römer die Pässe der Alpen nicht zu besetzen versuchten, um Handelswege zu sichern, sondern um davon auf die Dauer Besitz zu ergreifen und der Provinz die benachbarten Gebiete einzugliedern.

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